
Das Markenbier, welches bereits seit den 70er-Jahren in Hannover gebraut wurde, war jahrzehntelang ein Teil der bekannten Wülfeler Brauerei. Als die Traditionsbrauerei in finanzielle Schieflage geriet, sprang die Gilde-Brauerei in die Bresche und rettete das beliebte Wilkenburger-Bier. 2002 erfolgte sogar eine Neuauflage des Bierklassikers, in den noch heute bekannten Sorten „Black, Lager und Royal“. Doch mit der Übernahme der Gilde-Brauerei durch die Interbrew-Gruppe (InBev), veränderte sich 2004 auch die Braukultur in Hannover. Ein Schlag für die regionalen Traditionsbiere, denn die InBev-Brauereigruppe gab den überregionalen Bier-Produkten Vorrang. So verloren die althannoverschen Biersorten mehr und mehr an Marktanteilen, bis sie letztendlich ganz vom Markt genommen wurden. Darunter auch das Wilkenburger.

Seit 2016 ist die Gilde-Brauerei nun wieder in privater Hand, doch an eine Neuauflage des Wilkenburgers hat sich die Traditionsbrauerei noch nicht gewagt. Und so scheint der Gilde-Brauerei die Abgabe der Markenrechte auch nicht allzu schwer gefallen zu sein. Mit dem Wilkenburger Black, dem Lager und dem Wilkenburger Royal, hat sich Alexander Herold nun jedenfalls die Markenrechte an dem hannoverschen Original gesichert und die Produktion im letzten Jahr wieder aufgenommen. Einen kleinen Haken hat die Neuauflage dann aber doch noch: Vorerst wird der Klassiker nicht regionsnah in Hannover gebraut, sondern in den Brauanlagen der Vulkan-Brauerei in der Eifel. Dem Geschmack wird dieses kleine Manko aber nichts anhaben. Ob Alexander Herold wieder eine eigene Brauerei in Hannover gründen wird, um dort das Wilkenburger regionsnah zu produzieren, steht aktuell noch nicht fest. Der 40-jährige ist sich aber sicher, dass das Traditionsbier irgendwann wieder in seine Heimat Hannover zurückkehren wird. Bis dahin hofft er auf den Erfolg des Bierrevivals, bei dem ihm jeder traditionsbewusste Hannoveraner-Bierliebhaber mit Sicherheit unterstützen wird.